Die Brustentzündung, die in Fachkreisen auch als Mastitis bezeichnet wird, ist eine besonders unangenehme Erkrankung in der Stillzeit. Stillende Mütter haben nicht selten mit dieser Infektion zu kämpfen. Du kannst der Brustentzündung zwar vorbeugen, eine Garantie auf Verschonung gibt es jedoch nicht. Fakt ist, dass nicht etwa hygienische Mängel eine Brustentzündung begünstigen. Auch bei reinlichen Frauen kann es durch die Brustwarze zu einer Infektion und Entzündung kommen. Bemerkst Du Symptome einer Brustentzündung bei Dir, solltest Du Dich umgehend mit Deinem Arzt in Verbindung setzen. Er wird die richtigen Mittel zur Behandlung bereitstellen.

Wie die Mastitis entsteht

Es gibt sowohl infektiöse als auch nicht-infektiöse Brustentzündungen. Bei der infektiösen Variante dringen Keine durch die wunde Brustwarze in die Brust ein. Die Keime stammen hierbei zumeist aus dem Rachen Deines Babys. Dies ist kein Zeichen für eine Krankheit, sondern vollkommen natürlich – auch für einen noch sehr kleinen Menschen.

Die nicht-infektiöse Mastitis kann alle stillenden Mütter betreffen, aber auch diejenigen, die eigentlich gar nicht stillen wollten. Ein Milchstau durch blockierte Milchkanäle kann in diesem Fall für eine unangenehme Dehnung und Entzündung des Gewebes sorgen. Die Erfahrung und Sicherheit im Stillvorgang bewahrt viele Mütter vor der nicht-infektiösen Mastitis. Es kommt hier auch auf die vollständige Entleerung der Brust und das richtige Anlegen an. Kontaktiere Deine Hebamme oder auch eine Stillberaterin, falls Du zunehmend unter Schmerzen in der Brust leidest.

Beide Formen der Mastitis treten besonders dann auf, wenn Du gestresst und müde bist. Deine Abwehrkräfte können einer Infektion oder Entzündung dann nicht mehr richtig vorbeugen. Es ist daher besonders wichtig, dass Du Deine Kräfte schonst und Dich gesund ernährst. So verringerst Du das Risiko einer Brustentzündung deutlich.

Gut zu wissen: Eine Brustentzündung kannst Du während der gesamten Stillzeit bekommen. Es gibt jedoch einen Zeitraum, in dem diese Erkrankung besonders häufig auftritt. Zwischen dem zehnten und dem 28. Tag des Wochenbetts entwickeln die meisten der betroffenen Frauen eine Brustentzündung.

Wie die Brustentzündung zu erkennen ist

Die Symptome einer Mastitis sind recht unspezifisch und können zunächst schwer gedeutet werden. Anfangs wirst Du Dich möglicherweise fühlen, als hättest Du Dich erkältet. Es folgen auf dieses allgemeine Krankheitsgefühl spezifischere Symptome, anhand derer Du die Brustentzündung erkennen kannst:

  • Deine Brust weist rote und verhärtete Stellen auf.
  • Deine Brust fühlt sich heiß an und schwillt an.
  • Du bekommst Fieber.
  • Schüttelfrost und Abgeschlagenheit sowie Gliederschmerzen treten ebenfalls auf.

Oft ist nur eine Brust von einer akuten Brustentzündung betroffen. In manchen Fällen erwischt es Frauen direkt beidseitig, dies kommt jedoch äußerst selten vor. Ist die Brustentzündung einmal ausgestanden, bist Du nicht immun. Es ist durchaus möglich, dass Dich diese Krankheit während der Stillzeit mehrfach heimsucht.

Die Brustentzündung mit Antibiotikum behandeln

Bei einer Brustentzündung gilt für Dich absolute Bettruhe. Bevor Du Dich jedoch zurückziehst, um Dich zu erholen, solltest Du unbedingt einen Termin beim Arzt machen. Er wird Dir höchstwahrscheinlich ein Antibiotikum verschreiben und auch Schmerzmittel empfehlen. Du musst Dir keine Sorgen wegen des Antibiotikums machen. Ärzte wissen, welche Medikamente sie während der Stillzeit ohne Bedenken verschreiben können.

Mit der Einnahme des Antibiotikums solltest Du möglichst direkt beginnen. Nach etwa zwei Tagen wird die Wirkung einsetzen und es geht wieder bergauf. Um die Schmerzen bis zur Wirkung der Medikamente zu lindern, kannst Du Quarkwickel oder kühle Umschläge anwenden.

Der Weg ohne Antibiotikum

Fühlst Du Dich mit einem Antibiotikum während der Stillzeit einfach nicht wohl, kannst Du den homöopathischen Weg durch die Brustentzündung wählen. Deine Hebamme wird Dich durch diese anstrengende Zeit sicherlich professionell begleiten. Bettruhe und kühlende Umschläge für die Brust machen die schmerzhafte Entzündung etwas erträglicher. Manche Mütter lindern die Hitze und den Schmerz mit geriebenem Weißkohl, der auf die Brust gegeben wird. Auch Retterspitz Creme aus der Apotheke hilft bei einer entzündeten Brust.

Bevor Du Dein Baby zum Trinken anlegst, solltest Du die kühlende Maßnahme einstellen und Deine Brust sanft erwärmen. Eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen sind gute Mittel hierfür. Die Wärme sorgt für eine Entspannung der Brust und die Milch kann leichter gesaugt werden.

Bei manchen Frauen ist die Mastitis mit diesen einfachen Mitteln jedoch nicht zu bändigen. Sind die Schmerzen zu groß und verschlimmert sich Dein Zustand in den nächsten Stunden, solltest Du erneut über die Einnahme eines Antibiotikums nachdenken. Auch Deine Gesundheit steht an diesem Punkt im Zentrum der Behandlung. So solltest Du nicht zögern, ein unbedenkliches Präparat einzunehmen.

Wird die Mastitis nicht behandelt, so kann sie sich verschlimmern und zu einem Brustabszess werden. In diesem Fall ist eine sofortige ärztliche Behandlung – oft sogar in der Klinik – erforderlich, um die Erkrankung zu stoppen. Gelegentlich ist hierfür sogar eine Operation notwendig.

Was Dir Linderung verschafft

Bei einer Brustentzündung gibt es Tricks, die Du anwenden solltest. Sie verschaffen Dir Linderung und beschleunigen die Heilung der Entzündung:

  • Häufiges und vor allem regelmäßiges Anlegen und Stillen nimmt den Druck von der entzündeten Brust.
  • Tipps von Deiner Hebamme zum richtigen Anlegen begünstigen eine Heilung.
  • Halte Bettruhe. Tust Du das gemeinsam mit Deinem Baby, achte darauf, dass Du es nicht so warm einpackst wie Dich selbst. Du bist krank und frierst möglicherweise. Deinem Baby jedoch geht es gut. Die Gefahr, es unter der Decke zu überhitzen, solltest Du nicht aus den Augen verlieren.
  • Sanfte Massagen – vielleicht auch mit einem Stillöl – lindern den Schmerz.
  • Häufigere Positionswechsel während des Stillens ermöglichen eine gleichmäßige Entleerung der Brust.

Die Dauer der Mastitis

Es kommt bei einer Brustentzündung vor allem darauf an, wann Du sie erkennst und behandeln lässt. Je früher Du zum Arzt gehst und entsprechende Maßnahmen einleitest, desto kürzer wird die Krankheit dauern. Einem normalen Stillrhythmus steht dann nichts im Wege.

Wartest Du jedoch länger und verschlimmert sich die Entzündung währenddessen, kann es zu komplizierteren und längeren Krankheitsverläufen kommen. Mit Antibiotikum fühlst Du Dich nach etwa zwei Tagen schon besser. Ohne das Medikament kann die Brustentzündung länger dauern. Nach etwa einer Woche solltest Du in diesem Fall jedoch eine Besserung spüren.

Wichtig: Solltest Du ein Antibiotikum gegen Deine Brustentzündung einnehmen, nimm die gesamte Menge ein, die Dein Arzt verschrieben hat. Brichst Du die Einnahme zu früh ab, kann die Brustentzündung schnell wieder kommen.

Stillen während der Brustentzündung

Die Brustentzündung sollte kein Grund sein, mit dem Stillen aufzuhören. Auch wenn Du während dieser Zeit vielleicht Schmerzen beim Anlegen Deines Babys hast, ist das regelmäßige Stillen die beste Unterstützung. Achte beim Stillen darauf, dass die betroffene Brust leer getrunken wird. Am besten ist es, wenn Du Dein Baby zuerst an der entzündeten Brust anlegst.

Ist der Hunger etwas zu klein gewesen, verwende eine Milchpumpe, um die restliche Milch abzupumpen. Das Abpumpen kann die Zeit der Mastitis ebenfalls erleichtern. Schmerzt das Stillen zu sehr, kann die Anwendung der Pumpe für Dich angenehmer sein. Dein Baby kann während dieser Zeit aus der Flasche trinken. Eine Garantie, dass es hinterher die Brustwarze wieder akzeptiert, gibt es hierbei jedoch nicht.

Gut zu wissen: Die Mastitis ist nicht gefährlich für Dein Baby. Auch wenn es sich um eine Entzündung handelt, bei der Keime im Körper ihr Unwesen treiben, gelangen diese nicht über die Milch in den Körper Deines Kindes. Du kannst also unbesorgt stillen.

 

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