Möchtest oder kannst Du nicht stillen, ist das kein Grund zur Verzweiflung. Deinem Baby kannst Du heute dank hochwertiger Säuglingsmilch alle Nährstoffe geben, die es für eine gesunde Entwicklung braucht. Auch wenn stillende Mütter häufig mit Unverständnis auf „Fläschchenmütter“ reagieren, bleib selbstbewusst bei Deinem Standpunkt. Nur weil Dein Kind nicht gestillt wird, macht Dich das nicht zu einer weniger guten Mutter. Beachtest Du einige Punkte bei der Ernährung mit der Flasche, wird es Deinem Baby an nichts fehlen.
Inhaltsübersicht
Die Bindung zwischen Mutter und Kind
Ernährst Du Dein Kind mit der Flasche, versuche das Füttern so intim wie möglich zu gestalten. Die Begrifflichkeit des Bondings, die die enge Bindung zwischen Mutter und Kind beschreibt, misst dem Stillen große Bedeutung bei. Fütterst Du Dein Baby also mit der Flasche, baue Augenkontakt zu ihm auf, halte einen engen Körperkontakt und widme Deine gesamte Aufmerksamkeit Deinem Kind. Die Distanz zwischen Deinem Gesicht und dem Deines Kindes solltest Du recht gering halten, da Dein Baby in jungem Alter noch keine voll ausgebildete Sehfähigkeit hat. Du kannst (wenn Du möchtest) während des Fütterns Dein Oberteil ausziehen und Dein Baby bis auf die Windel bekleidet an Deine nackte Haut legen. Dieser enge Körperkontakt bietet eine ungeahnte Intimität und stärkt die Bindung ungemein.
Der richtige Zeitpunkt für das Füttern
Während stillende Mütter stets wohltemperierte und fertig produzierte Milch bieten können, musst Du die Milchnahrung für Dein Baby immer frisch zubereiten. Die Zeit, die das Herstellen der Säuglingsmilch braucht, solltest Du unbedingt einplanen. Fange ruhig bei den ersten Hungeranzeichen direkt mit der Zubereitung einer Flasche Milch an, damit Dein Baby bei großem Hunger sofort versorgt werden kann. Wartest Du zu lange, kann dies Stress für Dich und Dein Kind bedeuten.
Helfer für eine schnelle Zubereitung sind bereits aufgewärmtes Wasser in einer Thermoskanne und portionierte Milchpulvermengen in kleinen Containern. Beides solltest Du auch außer Haus stets bei Dir tragen.
Die Luft muss raus
Hat Dein Baby sich an der Flasche satt getrunken, achte darauf, dass die überschüssige Luft den kleinen Magen wieder verlässt. Es gibt kaum Flaschen, bei denen Babys ganz ohne das Schlucken von Luft trinken können. Selbst Systeme, die eine praktische Luft-Freiheit anpreisen, sind vor diesem Problem nicht gefeit.
Lässt Du Deinem Baby Zeit während des Trinkens und legst es auch zwischendurch für ein Bäuerchen über die Schulter oder auf Deinen Unterarm, vermeidest Du Blähungen und Bauchschmerzen.
Bauchgefühl statt Packungsangabe
In der Regel steht auf den Milchnahrungs-Verpackungen die empfohlene Menge Milch für Dein Baby. Nach Alter gestaffelt kannst Du Dich an diesen Mengen orientieren, solltest Dich jedoch nicht auf sie versteifen. Ist Dein Baby schon satt, bevor die empfohlene Menge getrunken wurde, zwinge ihm nicht noch den Rest der Milch auf. So entwickelt Dein Kind schon in sehr jungem Alter ein gesundes Vertrauen in sein körpereigenes Sättigungsgefühl. Zusätzlich vermeidest Du durch rechtzeitiges Aufhören Übergewicht, Bauchschmerzen und Spucken.
Eine Angabe auf der Packung, an die Du Dich jedoch unbedingt halten solltest, ist die Zubereitungsmenge. Das Verhältnis zwischen Milchpulver und Wasser sollte stets genau eingehalten werden. Auch die Schritte zur Zubereitung solltest Du beachten. Die Milch für Dein Baby ist selbstverständlich nur dann hygienisch und sicher, wenn Du sie frisch zubereitest. Ältere Milch, die schon mehrere Stunden lang auf Dein Baby wartet, birgt ein gewisses Infektionsrisiko.
Hygiene ist das A und O
Du solltest bei der Zubereitung der Milchnahrung stets absolute Hygiene walten lassen. Die Flaschen müssen nach jeder Benutzung inklusive Sauger gespült und sterilisiert werden. Das Sterilisieren kannst Du in einem speziell hierfür entwickelten Gerät vornehmen, das die Flaschen mit heißem Dampf von Keimen befreit. Besonders wenn Dein Baby noch sehr klein ist, solltest Du auf das Sterilisieren nicht verzichten. Mit steigendem Alter steigt auch die Resistenz gegen Keime, weswegen später gründliches Auswaschen und Spülen genügt. Wasche Dir zudem stets die Hände, bevor Du ein Milchfläschchen vorbereitest.
Möchtest Du keinen Sterilisator verwenden, kannst Du die Milchfläschchen für Dein Baby in einem Topf mit kochendem Wasser etwa drei Minuten lang untertauchen. Anschließend an der Luft trocknen lassen und die Keime sind verschwunden.
Die richtige Nahrung für Dein Baby
Stehst Du das erste Mal vor dem Regal mit der Milchnahrung, wird Dich das große Angebot möglicherweise überfordern. Die Wahl des Herstellers ist als eher zweitrangig zu betrachten, denn alle Unternehmen müssen hohe Qualität bieten. Viel wichtiger ist die Art der Milchnahrung, die zu Deinem Baby passt. Folgende Sorten stehen zur Auswahl:
Pre-Milch
Diese Milchnahrung eignet sich für die Wochen und Monate direkt nach der Geburt. Gib diese Sorte ruhig so lange, wie Dein Kind von einer Portion satt wird. Ein Umsteigen ist erst notwendig, wenn Dein Kind nach mehr Nahrung verlangt oder an Gewicht verliert.
HA-Milch
Sind Dein Partner und Du allergiebelastet, empfiehlt sich auch für Dein Kind eine allergikerfreundliche Milchnahrung. Das Risiko von Allergien sinkt durch Anwendung dieser Milchsorte.
1er Milch
Die Milchnahrung mit der großen „1“ darauf ist für Dein Baby die richtige, wenn es von der Pre-Milch nicht mehr satt wird. Auch bei einem Gewichtsverlust unter Pre-Milch kann ein Wechsel auf die 1er Milch sinnvoll sein. Diese Milchsorte bietet durch gesteigerte Kohlenhydrat-Mengen bessere Sättigung.
2er Milch
Diese Milchnahrung wird auch als Folgemilch bezeichnet. Sie ist erneut stärker mit Kohlenhydraten angereichert und wird daher nur begrenzt empfohlen. Mit Kuhmilch als Basis verliert die 2er Milch gegenüber der 1er Variante an Wertigkeit. Kritiker bezeichnen die 2er Milch zudem als „Dickmacher“.
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