Hast Du Dich nach der Geburt Deines Babys für das Stillen entschieden, so wird auch das Abstillen zu einem wichtigen Thema für Dich. Immerhin kann Dein Baby nicht für immer nur von Muttermilch leben. Mit steigendem Alter wird es nach fester Nahrung und abwechslungsreicher Kost verlangen. Auch Dein Wunsch nach mehr Unabhängigkeit spielt eine große Rolle auf dem Weg zum Abstillen. Wann Du abstillen möchtest, bleibt ganz Dir überlassen. Auch wenn es viele Frauen gibt, die eine lange Stillzeit als vorteilhaft ansehen, solltest Du Dich von diesen Meinungen nicht unter Druck setzen lassen. So gibt es Mütter, die bereits einen Monat nach der Geburt abstillen möchten, weil Ihnen der Druck zu groß wird und die Fläschchennahrung mehr Flexibilität bietet. Von Experten empfohlen wird eine ausschließliche Stillzeit von vier bis sechs Monaten.

Entscheidend ist, wer zuerst kommt

Sowohl Dein Baby als auch Du selbst könnt Euch irgendwann gegen die Brust entscheiden. Mütter, deren Kinder sich selbst entwöhnen und die Brust ab einem bestimmten Zeitpunkt ablehnen, haben einen anstrengenden Schritt weniger zu bewältigen. Entscheidest Du Dich hingegen vor Deinem Baby, es von der Brust zu entwöhnen, solltest Du Dich auf Proteste einstellen. Nicht jedem Baby gefällt es, wenn es nicht mehr an die mütterliche Brust darf. Dies gilt sowohl für kleine Babys als auch für größere Kinder, die nebenher mit Beikost gefüttert werden.

Wie lange das Abstillen dauert, kann nicht pauschal gesagt werden. Zu viele Faktoren spielen bei dieser wichtigen Entscheidung eine Rolle. Auch der emotionale Aspekt des Stillens sollte nicht vergessen werden. Es kann Dir also durchaus schwer fallen, die besondere Intimität des Stillens aufzugeben. Ist dies der Fall, so solltest Du nicht vergessen, dass Dein Baby Deine Liebe auch anders zu spüren bekommen kann. Auch das Fläschchengeben oder Füttern kann im Rahmen eines liebevollen Rituals zu großer Verbundenheit führen. Du wirst Dich mit dem Abstillen also nicht von enger Vertrautheit lösen müssen – lediglich die Art und Weise wird sich ändern.

Es kann sich lohnen, das Abstillen mit dem Kinderarzt oder auch einer Stillberaterin zu besprechen. Wenn Du unsicher bist, was den richtigen Zeitpunkt betrifft, hole Dir getrost Unterstützung von fachkundiger Seite.

Das Abstillen ist ein Prozess

Es ist  nur schwer möglich, von einem auf den anderen Tag mit dem Stillen aufzuhören. Du darfst Dir für diesen bedeutenden Schritt ausreichend Zeit nehmen und solltest Diese auch Deinem Kind zugestehen. Die langsame Entwöhnung von der Brust verläuft dann sowohl für die Mutter als auch für das Baby schonender. Bedenke, dass Dein Kind gerade in sehr jungem Alter emotional hochsensibel ist und auf Veränderung stark reagieren kann. Die Stillmahlzeiten langsam ausschleichen zu lassen, ist also der richtige Weg.

Es ist dennoch möglich, dass Dein hungriges Kind beim Anblick des Fläschchens oder der Breischüssel stark protestieren wird. Die Brust als Quelle der Geborgenheit und des Glücks loszulassen, ist viel verlangt von einem so kleinen Menschen. Begegne Deinem Kind daher stets mit Verständnis und Ruhe.

Woran Du erkennst, dass Dein Baby nicht mehr will

Manche Babys fangen ab einem bestimmten Zeitpunkt an, lustlos mit dem Stillen umzugehen. Sie lassen sich nur noch für kurze Zeit auf die ruhige Art und Weise des Stillens ein und wirken nicht mehr so konzentriert. Ist dies bei Deinem Baby der Fall, versuche es mit Alternativen. Je nach Alter Deines Kindes kann dies entweder Beikost oder auch eine Flasche Milchnahrung sein.

Im weiteren Verlauf wirst Du langsam aber sicher immer mehr Stillmahlzeiten durch Alternativen ersetzen können. Stillmahlzeiten, die nach wie vor auf dem Plan stehen, kannst Du um die Hälfte der Zeit verkürzen. Irgendwann wird auch das letzte Interesse an der Muttermilch verschwunden sein.

Wenn das Abstillen nicht gelingen will

Wehrt sich Dein Baby heftig gegen das Abstillen und gibt es für Dich die Möglichkeit, das Stillen weiterhin beizubehalten, so gönne Dir und Deinem Kind ruhig einen Aufschub. Manchmal ist es nicht der richtige Zeitpunkt, um mit dem Stillen aufzuhören. Insbesondere während sensibler Entwicklungsphasen kann das Abstillen misslingen.

Achte also auch auf die allgemeine Stimmung Deines Babys, bevor Du Dich für das Abstillen entscheidest. Dies gilt ebenfalls, wenn Dein Baby gerade krank ist oder ein Umgebungswechsel stattgefunden hat.

Hast Du bereits ein älteres Kind, dass sich mit Händen und Füßen gegen das Abstillen wehrt, so reagiere mit Bestimmtheit und Konsequenz. Ab einem gewissen Alter wird der Protest gegen das Abstillen zu einem Austesten der kindlichen Grenzen. Durch konsequentes und gefasstes Verhalten gibst Du Deinem Kind die Sicherheit, die es braucht.

Bei kleinen Babys kann die Verweigerung der Flasche auch durch den Sauger ausgelöst werden. Sauger mit einer ergonomischen Form eignen sich daher für die Zeit der Umstellung am besten. Viele Hersteller bieten Modelle, die der menschlichen Brustwarze nachempfunden sind.

Die körperlichen Folgen des Abstillens

Fallen immer mehr Stillmahlzeiten weg, wirst Du dies auch an Deinem Körper spüren. In der Anfangszeit wird er zu viel Milch produzieren und es kann zu Spannungsgefühlen in der Brust kommen. Schwach zu werden und Dein Baby in solchen Situationen anzulegen, ist die falsche Taktik. Vielmehr heißt es beim Abstillen „Augen zu und durch“.

Die Nachfrage bestimmte beim Stillen bislang das Angebot und wird dies auch weiterhin tun. Je weniger Milch Deine Brüste geben müssen, desto weniger neue Muttermilch muss Dein Körper produzieren. Die Milchmenge wird langsam aber stetig sinken. Du kannst diesen Prozess durch einige Hausmittel angenehmer gestalten:

  • Mit Salbei- und Pfefferminztee bewirkst Du eine Verringerung der Milchproduktion.
  • Kalte Wickel und Quarkumschläge helfen bei spannenden Brüsten.
  • Allmähliches Abstillen in langsamem Tempo ist das A und O, um unangenehme Nebenwirkungen zu vermeiden.
  • Massagen mit einem angenehm duftenden Öl entspannen Deine Brüste.

Wenn plötzliches Abstillen notwendig ist 

Es gibt Fälle, in denen ist ein langsamer Abstillprozess nicht möglich. Musst Du Dein Baby schnell von der Brust entwöhnen, steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit eines Milchstaus. Deine Hebamme oder Stillberaterin wird Dich in einer solchen Situation tatkräftig unterstützen, um das Abstillen so angenehm wie möglich zu gestalten.

Das Wohlbefinden Deines Babys werden beide hierbei nicht aus den Augen verlieren. So kann berufsbedingtes Abstillen möglicherweise auch durch Abpumpen der Muttermilch schmerzfreier gestaltet werden. Du kannst hier immer seltener Milch abpumpen und Deinem Körper so Zeit geben, die Milchmenge langsam zu senken. Dein Baby erhält weiterhin die gewohnte Muttermilch und kann sich langsamer auf das Fläschchen umstellen.

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