Ein Milchstau ist eine unangenehme Komplikation des Stillens. Aus vielerlei Gründen können die Milchkanäle Deiner Brust blockiert sein und der Milch den Weg versperren. Die Folge dieser Blockade ist eine schmerzhafte Ansammlung von Milch in der Brust. Nicht zwingend müssen bei einem Milchstau beide Brüste betroffen sein. Manche Frauen berichten von Problemen, die nur eine Brust betreffen. Bemerkst Du bei Dir einen Milchstau, solltest Du Deine Hebamme um Rat bitten. Sie wird sich Deine Brust genauer ansehen und Dir wertvolle Tipps geben.

Woher der Milchstau kommt

Oft vermuten Frauen hinter dem Milchstau eine körperliche Ursache. Diese Vermutung ist jedoch grundlegend falsch. Ein Milchstau entsteht besonders dann, wenn Du unter Stress stehst. Schlafmangel, Sorgen und auch Stillfrust können die Freigabe der Milch blockieren. Dass sich die allgemeine Stimmung hierdurch nur weiter verschlechtert, ist ein großes Problem. Immerhin solltest Du Dich entspannen und den Stress abschütteln, damit auch der Milchstau endlich verschwindet. Deine Hebamme wird Dich bei einem Milchstau also nicht nur körperlich, sondern auch seelisch betrachten. In einem intensiven Gespräch über die aktuelle Situation und Deine Belastung wirst Du feststellen können, wo es hakt. Dem Unwohlsein entgegen zu wirken, kann dann sehr hilfreich sein.

Wie Du auf einen Milchstau reagieren solltest

Du solltest das Stillen bei einem Milchstau nicht unterbrechen. Es ist sogar wichtig für Dich, dass Dein Baby während dieser Zeit an der Brust saugt. Immerhin ist die Quelle während eines Staus nicht komplett versiegt, sondern es braucht etwas mehr Anstrengung, um an die Muttermilch zu gelangen. Dein Baby wird durch kräftiges Saugen den Druck von Deiner Brust nehmen können. Du kannst diesen Vorgang durch Wärme unterstützen. Lege eine lauwarme Wärmflasche auf Deine Brust, bevor Du mit dem Stillen beginnst. Ein Kirschkernkissen oder ein warmes Handtuch sind gute Alternativen.Bevor Du Dein Baby anlegst, streiche Deine Brust in kreisförmigen Bewegungen sanft aus. Hierbei wird etwas Milch austreten und der Druck wird sich verringern. Dein Baby kann nun leichter saugen und die Brustwarze ist einfacher zu greifen.

Bringe bei einem Milchstau sofort mehr Ruhe und Entspannung in Dein Leben. Möglicherweise hast Du Dir nach der Geburt nicht ausreichend Ruhe gegönnt und Dein Körper sperrt sich nun gegen weiteren Stress. Besorge Dir – falls noch nicht geschehen – ein bequemes Stillkissen, das eine entspannte Haltung während des Stillens ermöglicht. So verkrampfst Du Dich nicht und kannst Dein Baby gelassen und ruhig anlegen. Hektik während des Stillens solltest Du unbedingt vermeiden. Ziehe Dich zum Stillen zurück und nimm Dir Zeit. Manche Babys trinken sehr lange, weswegen ein gutes Buch oder eine Tasse Tee während des Stillens die Wartezeit angenehm verkürzen.

Lässt Du Dein Baby während eines Milchstaus trinken, lege es auf spezielle Art und Weise an: Das kindliche Kinn sollte auf die schmerzhafteste Stelle der Brust drücken. Während der Saugbewegungen wird besonders diese Stelle massiert und der Druck kann sich natürlich verringern. Das Anlegen in einer solch besonderen Position erfordert ein wenig Übung. Sollte es Dir nicht gelingen, bitte Deine Hebamme um Rat.

Das Hitzegefühl in der Brust während des Milchstaus wird von vielen Frauen als besonders unangenehm empfohlen. Bist Du gerade mit dem Stillen fertig, darfst Du Deine Brust daher ruhig etwas kühlen. Ein nasses Handtuch hat oft einen guten Effekt. Bewährt hat sich auch ein Quarkwickel, der die Wärme aufnimmt und die Brust entlastet.

So funktioniert die Bereitung eines Quarkwickels:

Du brauchst ein Küchenhandtuch aus Baumwolle und Speisequark.

Das Küchenhandtuch breitest Du auf der Arbeitsfläche aus und bestreichst es mit dem Quark. Dieser sollte gerade frisch aus dem Kühlschrank kommen. Ist das komplette Tuch bestrichen, falte es zusammen und lege es auf die Brust. Geruch und Gefühl sind zunächst ungewohnt und etwas unangenehm, der Effekt dieser Wickel ist während eines Milchstaus jedoch unbezahlbar.

 

Dem Milchstau vorbeugen

Um einen Milchstau effektiv verhindern zu können, solltest Du auf BHs mit festen Bügeln verzichten. Sie können durch den Druck auf die Brust einen Milchstau begünstigen. Spezielle Still-BHs, die sich weich anschmiegen und die Brust nicht einquetschen, eignen sich während der Stillzeit für Dich. Manche dieser BHs haben zusätzlich eine Öffnung an der Brustwarze, die das Stillen spürbar erleichtert.

Gestalte Dein Leben so stressfrei wie nur möglich. Durch Entspannung und Entlastung vermeidest Du einen Milchstau besonders effektiv. Sprich aufkommenden Frust und Probleme direkt an und suche gemeinsam mit Deinem Partner und Deiner Hebamme nach Lösungen. So kommt seelischer Stress gar nicht erst auf und die Milch kann sanft und ungehindert fließen.

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