Die Bindung zwischen einer Mutter und ihrem Kind ist wohl das stärkste Band, das auf der Welt zu finden ist. Selbst in der partnerschaftlichen Beziehung wirst Du kein so starkes Gefühl empfinden können. Als „Bonding“ bezeichnet wird hierbei eben diese Bindung. Der Beziehungsaufbau zu Deinem Baby kann sich auf ganz unterschiedliche Weisen gestalten. Während viele Frauen sich Sorgen um eine möglicherweise zu lose Verbindung machen, solltest Du dieses Kapitel Deines Lebens ruhig und gelassen angehen. Die Liebe zwischen Dir und Deinem Baby wird auf natürliche und selbstverständliche Weise wachsen.
Inhaltsübersicht
Das Bonding direkt nach der Geburt
Gerüchten zufolge sind es besonders die ersten Stunden nach der Geburt, in denen die Grundsteine für eine gute Mutter-Kind Beziehung gelegt werden. Für Frauen mit einem Kaiserschnitt oder einer Frühgeburt eine schreckliche Neuigkeit. Immerhin ist es ihnen nicht möglich, direkt nach der Geburt Kontakt zu ihrem Baby herzustellen. Es sind gerade solche Gerüchte und Vorurteile, die die ersten Schritte auf Deinem Weg zur Mutter so beschwerlich machen können.
Die Erkenntnisse über die ersten Stunden eines Babys stammen nämlich nicht aus der Forschung am Menschen, sondern aus Beobachtungen am Tier. Schafe beispielsweise nahmen ihre Babys nicht an, wenn man sie ihnen nach der Geburt für einige Stunden weggenommen hatte. Dies jedoch ist keineswegs auf den Menschen übertragbar.
Die Grundpfeiler des Bondings
Absolut essenziell für das Bonding ist die Nähe zwischen Dir und Deinem Baby. Auch den Vater kannst Du ruhig einbeziehen. Er wird sicherlich von der großen Nähe und Liebe profitieren und sich als Teil der neu entstehenden Gemeinschaft sehen können.
Zu den wichtigsten Punkten bei der Entstehung einer guten Bindung zählt die körperliche Nähe. Gerade nackte Haut ist die wohl kompromissloseste Nähe, die es gibt. Scheue Dich daher nicht, Dein Kind auf Deinem nackten Bauch liegen zu lassen. Deine Körperwärme wird für wohlige Geborgenheit sorgen, während Dein Baby Deine Körpergeräusche, Deinen Geruch und Deine Atmung kennenlernen kann. Auch Augenkontakt zwischen Dir und Deinem Baby ist wichtig für die Entstehung einer festen Bindung. Singe leise für Dein Kind, erzähle ihm von deinem Tag und wiege es stets nah an Deinem Körper.
Der Kontakt nackter Haut wird auch bei Frühgeborenen in der Klinik angewendet. Vater oder Mutter können sich im Krankenzimmer mit dem kleinen Menschlein auf dem Arm entspannen, es füttern und die Bindung wachsen lassen. Für das Wohlbefinden der frühgeborenen Kinder ist das Bonding ein besonders wichtiger Faktor. Schon die Kleinsten schöpfen hieraus extrem viel Kraft.
Das Tragetuch hilft
Die enge Bindung zwischen Mutter und Kind ist ein wünschenswerter Zustand. Immerhin weiß Dein Baby in der Anfangszeit nicht, was die Welt zu bieten hat und es interessiert sich noch wenig für all diese Reize. Gerade überreizte Babys, die wenig Kontakt zu ihrer Mutter oder ihrem Vater haben, neigen zu häufigerem Schreien und schlafen schlechter.
Mit einem Tragetuch kannst Du das Bonding sinnvoll unterstützen. Wo Du gehst oder stehst, wirst Du Dein Kind in einem Tuch dicht an Deinem Körper tragen können. Der gewohnte Geruch Deines Körpers, die ruhige Atmung und auch Dein Herzschlag haben eine beruhigende Wirkung auf Dein Baby.
Schon im Wochenbett ist ein Tragetuch die optimale Lösung, um die Bindung zwischen Mutter und Kind intensiv zu gestalten.
Betrachte das Bonding während des Wochenbetts nicht als Wettbewerb oder Herausforderung. Je natürlicher Du Dich verhältst und je ungezwungener der Kontakt zwischen Dir und Deinem Baby stattfindet, desto entspannter wird die gesamte Familiensituation. So ist Bonding ein sehr langer Prozess, der weit über die ersten Stunden nach der Geburt hinaus geht und schon lange vorher beginnt.
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