Es kann vorkommen, dass die Geburt eines Babys während der heiklen Phase ins Stocken gerät. Einige Faktoren machen dann das Eingreifen eines Arztes notwendig. Auch bei der Zangengeburt geht es genau wie bei Kaiserschnitt und Saugglocke um die schnelle Beendigung der Geburt. Im Fokus steht hierbei stets das Wohl von Mutter und Kind. Für viele Schwangere hat die optische Erscheinung der Zange etwas Bedrohliches. Immerhin handelt es sich um ein vergleichsweise großes Werkzeug, das durch seinen metallischen Glanz Härte und Kälte ausstrahlt. Die optische Erscheinung ist jedoch noch ein Faktor, der nicht überbewertet werden sollte. Im Ernstfall nämlich kann die Zange für einen schnellen Eingriff und somit ein gesundes Baby sorgen. Informiere Dich ruhig vor der Geburt über diese Möglichkeit. Sollte eine Zangengeburt dann tatsächlich notwendig werden, wirst Du den Ablauf bereits kennen und kannst Dich besser entspannen.
Inhaltsübersicht
Wie die Zangengeburt abläuft
Auch wenn die Zangengeburt in deutschen Kreißsälen immer seltener zu finden ist, kennen sich viele Ärzte mit diesem operativen Eingriff aus. Bevor der Arzt seinen Eingriff vornehmen wird, wirst Du über die folgenden Handgriffe aufgeklärt werden. Auch hier lässt Dich niemand im Stich, oftmals bleibt eine Hebamme während des gesamten Eingriffs dicht an Deiner Seite.
Bevor die Zange zum Einsatz kommt, wird deine Harnblase entleert und eine örtliche Betäubung der Dammregion gesetzt. Diese Betäubung, die sich auch unter dem Namen „Pudendusblock“ bekannt ist, sorgt sowohl an der Scheide als auch am Damm für vollkommene Schmerzfreiheit. Dies ist wichtig, da bei der Zangengeburt in der Regel ein Dammschnitt gemacht werden muss.
Dein behandelnder Arzt wird anschließend ein für Dich passendes Zangenmodell auswählen. Die Zange wird in zwei Teile zerlegt und in deine Scheide eingeführt. An der rechten und linken Seite des kindlichen Kopfes wird die Zange dann angesetzt. Sie umschließt den Kopf ähnlich der Form zweier Hände. Nun werden die beiden Zangenhälften miteinander verbunden und der Arzt testet mit einem kurzen Zug die Funktion. Ist bis zu diesem Zeitpunkt alles gut verlaufen, wird der Arzt den Kopf des Kindes anheben und ihn aus der Scheide ziehen. Ist der Kopf geboren, wird die Zange sofort entfernt und der Körper des Babys kommt spontan zur Welt.
Wann eine Zangengeburt notwendig wird
Es gibt einige Gründe, die eine Zangengeburt auf den Plan treten lassen. So zum Beispiel das Stocken der Geburt während der Austreibungsphase. Bei einem plötzlichen Stillstand der Geburt während dieser Phase ist es für einen Notkaiserschnitt zu spät. Nicht immer bleibt dann die Zeit, um die Saugglocke zu positionieren. Mit der Zange kann Dein Arzt dann einen Sauerstoffmangel beim Kind verhindern und es schnell zur Welt bringen. Doch nicht nur das Stoppen des Geburtsvorgangs, sondern auch eine Ohnmacht der Mutter und eine Wehenschwäche können die Zange notwendig machen.
Welche Risiken die Zangengeburt birgt
Kennt sich Dein Arzt gut mit der Zangengeburt aus und kann er die Zange fachmännisch handhaben, ist das Risiko dieses Eingriffs vergleichsweise gering. Es kann jedoch zu Rissen im Bereich der Scheide und des Damms kommen. Auch der Gebärmutterhals und die Gebärmutter können bei einer Zangengeburt verletzt werden. Der Kopf Deines Babys wird bei einer Zangengeburt zwar leicht in die Länge gezogen, normalisiert sich nach wenigen Tagen jedoch wieder. Schürfwunden und Quetschungen am kindlichen Kopf kommen äußerst selten vor, liegen jedoch im Bereich des Möglichen. Das Risiko steigt mit der Geschwindigkeit, mit der die Zangengeburt durchgeführt werden muss.
Letztlich ist die Zangengeburt eine schnelle Möglichkeit, Dein Baby bei Komplikationen im Geburtskanal zur Welt zu bringen. Angst vor diesem Eingriff musst Du keine haben. Die Erfahrung der Ärzte spricht für eine risikoarme Anwendung der Zange und einen entsprechend schonenden Eingriff.
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