Unglaublich, dass dieser Text bereits in der Überschrift von einem Teenager spricht. Immerhin ist Dein Kleines gerade einmal zwei Jahre alt und entwickelt sich zwar prächtig, ist von Pubertät und Schulstress jedoch noch weit entfernt. Selbstverständlich ist das Teenageralter noch in der fernen Zukunft anzusiedeln. Diese jedoch kommt für die meisten Eltern schneller als sie glauben. Auch Du wirst Dich möglicherweise wundern, wie rasant die Zeit verflogen ist.
Inhaltsübersicht
Die Entwicklung mit zwei und drei Jahren
In diesem jungen Alter geschieht die Entwicklung Deines Kindes nach wie vor in großen und schnell aufeinanderfolgenden Schritten. Motorik, Sprachvermögen und Verstand schreiten schnell voran und machen aus Deinem Kleinkind bald schon ein richtiges Kindergartenkind.
Motorik
Das Abrollen der Füße beim Gehen findet zwischen zwei und drei Jahren immer flüssiger statt. Manche Kinder schaffen es problemlos, auf einem Bein zu stehen oder eine kurze Strecke zu balancieren. Kann Dein Kind dies noch nicht, so sei nicht besorgt. Immerhin haben Kinder ein sehr individuelles Tempo und entwickeln sich keineswegs nach ein und demselben Fahrplan. Aus Deinem Schatz, der mit zweieinhalb Jahren noch nicht Balancieren kann, kann dennoch im späteren Leben ein Hochseilartist werden.
Selbständiges Verrichten von Aufgaben und Tätigkeiten gewinnt in diesem Jahr besonders an Bedeutung. Händewaschen, Anziehen und auch Zähneputzen gelingt immer müheloser, bis sich Dein Kind mit drei Jahren schließlich weitgehend eigenständig bewegen kann.
Im Bereich der Feinmotorik wird die Stifthaltung bis zum vierten Lebensjahr immer besser. An den Zeichnungen Deines Kindes wirst auch Du dies bald erkennen können. Perlenketten fädeln, Puzzles lösen oder auch Türme bauen sind nun begehrte Tätigkeiten. Das neue Können zeigen die Kleinen hierbei besonders gern.
Sprache
Mit zwei und drei Jahren ist auch das Sprachvermögen Deines Kindes dabei, sich erstaunlich zu entwickeln. Was mit Zwei-Wort-Sätzen beginnt, wird bald schon zu einem Redefluss werden, den Du als Elternteil gelegentlich im Stillen verfluchen wirst. Viele Eltern sagen während dieser Zeit, sie können sich kaum vorstellen, dass sie sich das Sprechen so sehr herbeigesehnt haben. Betrachte die Unterhaltung mit Deinem Kind und seine Freude an der Kommunikation dennoch stets als wert- und sinnvoll. Immerhin bildet gerade dieses ständige Plappern die optimale Grundlage für einen wortgewandten und sprachlich begabten Menschen.
Dein Kind wird nun mit Begeisterung erste Kinderliedertexte frei singen können. Besonders wenn es eine Krippe besucht, wird es immer wieder neue Gedichte und Lieder mit nach Hause bringen und diese stolz vortragen.
Gemeinsam mit der Fähigkeit zu Sprechen entwickelt sich auch das Verständnis Deines Kindes für die gesprochene Sprache. Es folgt nun gerne Deinen Anweisungen und nimmt aktiv an Geschichten teil, die Du ihm erzählst oder vorliest.
Geistige Entwicklung
Dein Kind reift nun zu einem Kindergartenkind heran. Dies erkennst Du vor allem daran, dass es Geschlechter zu unterscheiden lernt, sich aktiver im sozialen Umgang mit anderen Kindern übt und Zuhause immer häufiger Langeweile verspürt.
Die Kreativität, die während dieser Zeit in Schüben voranschreitet, kannst Du durch gemeinsames Basteln und Malen unterstützen. Manchmal wirst Du schon jetzt spüren, dass Dein Kind auf dem Weg vom Baby zum Erwachsenen ein gutes Stück vorangekommen ist.
Die Entwicklung mit drei und vier Jahren
Dein Kind dürfte nun bereits seit einem Jahr im Kindergarten sein. Die aktive Beteiligung am sozialen Miteinander, die neuen Eindrücke und Aufgaben – all dies wird Deinen kleinen Schatz verändert haben. Sicher erkennst Du selbst besondere Bereiche, in denen Dein Kind sich im vergangenen Jahr deutlich weiterentwickelt hat. Siehst Du in manchem Bereich Probleme, kannst Du nun mit den Erzieherinnen und Erziehern im Kindergarten sprechen, um die Entwicklung Deines Kindes auch aus professioneller Sicht zu beleuchten.
Motorik
Hat Dein Kind bislang Treppen nur mit Geduld und etwas Mühe überwinden können, wird es am Ende des fünften Lebensjahres mit Leichtigkeit Stufe für Stufe emporsteigen. Das Geländer gibt hierbei nach wie vor Sicherheit. Auch Springen und Hüpfen, Turnen und Klettern stehen nun hoch im Kurs bei den kleinen Energiebündeln. Sicherlich zieht sich ein Kind gerne eigenständig an, selbst wenn es gelegentlich mit Reißverschluss und Strumpfhose noch nicht so recht funktionieren will. Beim Basteln werden die Scherenschnitte gründlicher, das Ausmalen fällt leichter und auf Bildern lächeln die ersten hübschen Gesichter (Die zuvor waren auch hübsch, aber du weißt schon… nunja… die „wirklich“ hübschen). Mit einem motorisch begabten Kind kannst Du jetzt bereits einen ersten Schwimmkurs besuchen.
Sprache
Die Aussprache Deines Kindes wird nun immer deutlicher, der Wortschatz wächst und das Mitteilungsbedürfnis nimmt weiterhin ungeahnte Ausmaße an. Viele Kinder sind in diesem Alter sicher im alltäglichen „Smalltalk“ und erzählen lebhaft von ihren Erlebnissen. Erste Sprachfehler und Entwicklungsprobleme in diesem Bereich können sich nun abzeichnen, sind jedoch noch nicht behandlungsbedürftig. Zum Logopäden gehen die meisten Kinder erst ab einem Alter von fünf Jahren.
Geistige Entwicklung
In der geistigen Entwicklung tut sich besonders im sozialen Bereich viel bei Deinem Kind. Es lernt nun das Teilen, Abwarten und Rücksicht nehmen. Auch die ersten zarten Bande der Freundschaft werden im Kindergarten geknüpft. Für Dich wird es zum Ende dieses Lebensjahres entspannter, denn die Trotzphase neigt sich ihrem Ende entgegen.
Die Entwicklung mit fünf und sechs Jahren
Mit fünf und sechs Jahren bewegt sich Dein Kind in rasantem Tempo vom Kindergartenkind zum Schulkind. Du wirst staunen, wie selbständig und gewitzt dieser kleine Mensch im Laufe dieser beiden Lebensjahre werden wird. Irgendwann dann wird der Weg in die Schule unbedingt notwendig, denn Wissbegierigkeit und Lernwille können im Kindergarten nicht mehr gestillt werden.
Motorik
Das Treppen steigen, das bislang nur am schützenden Geländer gelang, funktioniert nun freihändig und sicher. Auch das Stehen auf einem Bein, Purzelbäume schlagen und Tanzen gelingt immer besser. Kinder fühlen sich nun besonders im Sportverein oder in Tanzgruppen wohl. Da sich nun die Schulzeit mit großen Schritten nähert, ist Dein Kind weiterhin bestrebt, selbständiger zu werden. Das Anziehen auch mit komplizierteren Aufgaben wie Knöpfen oder Reißverschlüsse schließen funktioniert mit sechs Jahren zumeist problemlos.
Viele Kinder lernen nun das Fahrradfahren ohne Stützräder und beherrschen ihr Besteck beim Essen weitestgehend. Auch Schuhe binden können Kinder in diesem Alter, auch wenn diese Aufgabe zunächst etwas Geschick und Geduld erfordert.
Das kreative Malen verbessert sich optisch durch die ebenfalls gebesserte Feinmotorik. Schneiden und Kleben gehen weitaus „verlustfreier“ von der Hand.
Sprache
Mit der sprachlichen Entwicklung geht nun ein immer besser werdendes Gedächtnis einher. Dein Kind wird Gedichte und Liedtexte immer besser behalten können und sich gerne eigene Geschichten ausdenken. Der kreative Einsatz von Sprache wird nun zu einem zentralen Punkt im Leben Deines Kindes. Auch das Schreiben kann nun zu einem Thema werden. Seinen Namen und wenige andere Wörter wie vielleicht „MAMA“ oder „PAPA“ gehen manchem Kind nun bereits mühelos von der Hand.
Geistige Entwicklung
Geistig tut sich in der Vorschulzeit viel. Dein Kind wird sich zeitweise deutlicher von Dir distanzieren und selbständig die Welt erkunden wollen. Auch wenn es Dir vielleicht schwer fällt, versuche diese Entwicklung nicht zu unterbinden. Handelt es sich nicht um gefährliche Situationen, so gönne Deinem Kind etwas mehr Freiheit und genießt gemeinsam die neue Selbständigkeit.
Das erste moralische Verständnis entwickelt sich nun bei Deinem Kind. Ungerechtigkeiten kann es höchstwahrscheinlich nicht ausstehen und reagiert empört. Im Spiel ist es nun wichtig, dass Dein Kind auch mal der Verlierer sein kann, ohne dabei den Kopf zu verlieren. Die eigenen Gefühle unter Kontrolle zu halten, ist für viele Kinder in diesem Alter noch schwierig. Von Monat zu Monat bessert sich dies jedoch und spätestens in der ersten Klasse wird ein erneuter Sprung folgen.
Das Grundschulkind
Die Entwicklung der Grundschulkinder ist kaum mit der zu vergleichen, die bei Kindergartenkindern zu sehen ist. Nun ist es auch für Dich zunehmend schwieriger, das Verhalten und die Vorlieben Deines Kindes zu steuern und zu kontrollieren. Während Erstklässler und Zweitklässler nur recht naiv und „kindlich“ sind, beginnt ab der dritten Klasse eine neue Zeitrechnung für Eltern und Kinder.
Plötzlich stehen Bekleidung, Musik, Stars und natürlich die eigene Beliebtheit im Mittelpunkt des Lebens. Durchaus wirst Du in dieser Zeit denken können, die Pubertät habe längst begonnen. Bis es damit jedoch so richtig los geht, wirst Du noch etwa zwei Jahre Zeit haben. Besonders Mädchen sind heute immer früher pubertär, weswegen Du bereits in der vierten Klasse mit körperlichen und geistigen Veränderungen diesbezüglich rechnen solltest.
Nicht immer ist die Schule interessant und schön. Als Elternteil hat man es da nicht immer leicht, das eigene Kind zu motivieren. Schließlich erinnerst Du Dich sicher selbst noch ganz genau an die Zeit, in der die Schule keinen Spaß mehr machte. Versuche, Dein Kind zu motivieren, indem Du ein Belohnungssystem einführst. Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt.
Motorisch ist die Entwicklung eines Grundschulkindes natürlich abhängig von der persönlichen Veranlagung und der Förderung. Geht Dein Kind regelmäßig und gerne in den Turnunterricht und tanzt es vielleicht in seiner Freizeit, so werden seine motorischen Fähigkeiten deutlich besser sein, als bei Kindern mit nur wenig Bewegung. Durch das Erlernen eines Instruments kannst Du die Feinmotorik Deines Kindes nun sinnvoll fördern.
Ist die Grundschulzeit vorüber, wirst Du selbst zwar noch gerne von Deinem „Kind“ sprechen, ein Kind ist es nun in seinen Augen jedoch schon lange nicht mehr. Mit Teenageralter, Pubertät, erstem Kuss und erstem Liebeskummer wirst Du jedoch auch in der kommenden Phase viele Möglichkeiten finden, aktiv am Leben Deines Sprösslings beteiligt zu sein.
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