Der große Tragehilfen Test!

Baby in einem bunten Tragetuch vorne von der Mutter getragen

Welche Tragehilfe passt zu mir und meinem Baby?

Die meisten Babys lieben es, getragen zu werden. In einer guten Babytrage oder einem Tragetuch, aufrecht und dicht am Körper von der tragenden Mama oder tragenden Papa, fühlen sie sich wohlig geborgen. Meistens schlummern die Kleinsten schnell ganz friedlich ein, während die Größeren neugierig umherschauen. Zu Anfang kann es sein, dass dein Stillkind in der Trage fieberhaft nach der Milchquelle sucht – und irgendwann enttäuscht zu weinen anfängt. Übe das Tragen darum am besten mit einem richtig satten Baby!

Wir stellen dir hier die bekanntesten Tragehilfen vor, um dir eine Entscheidungsgrundlage für deinen Kauf zu geben.

Inhalt:

Das gewebte Tragetuch
Das elastische Tragetuch
Der Ring Sling
Der Mei Tai
-> Der Storchenwiege Carrier
-> Der Bondolino
-> Marsupi Plus
Die Komforttrage
-> Der Manduca

Das gewebte Tragetuch

Kurzinfo:

  • nutzbar ab Geburt bis etwa 3 Jahre
  • tragen am Bauch, Rücken und auf der Hüfte möglich
  • Kosten: ca. 50 – 100 Euro, je nach Modell

Am Anfang war das Tragetuch …

Die ersten Babytragen der Welt waren gewebte Tragetücher, noch heute nutzen Naturvölker diese einfache und praktische Tragehilfe. Gut, ganz so einfach ist der Gebrauch nicht: Zuerst musst du natürlich lernen, das im Standardmaß 4,60 m lange Tuch ordentlich zu binden, sodass es für dich und dein Baby nirgends drückt.

Es gibt viele verschiedene Bindetechniken, so flexibel wie das Tragetuch ist keine andere Tragehilfe. Die meisten Hebammen kennen sich gut aus: Lass dir einfach zeigen, wie es geht oder nimm dir eine Anleitung mit Abbildungen zur Hand. Nach ein paar Mal Üben hast du deine Lieblingsbindetechnik sicher schnell drauf. Eine extra Kopfstütze braucht dein Neugeborenes im Tragetuch nicht, dafür gibt es spezielle Bindevarianten.

Du kannst dein Kind im Tragetuch tragen, bis es nicht mehr hineinpasst oder es dir zu schwer wird. Mit ungefähr 3 Jahren ist bei den meisten Eltern Schluss mit Tragen.

Beliebte Tragetuchmarken, bekannt für gute Qualität, sind: Storchenwiege, Hoppediz und Didymos. Die Tücher gibt es bei diesen Anbietern in vielen verschiedenen Styles und mehreren Größen. So findest du sicher etwas, das deinem Geschmack und deiner Körpergröße entspricht.

Das elastische Tragetuch

Kurzinfo:

Baby in einem elastischen Tragetuch  vor der Brust der Mutter getragen

  • nutzbar ab Geburt bis maximal 9 Monate
  • tragen nur am Bauch
  • Kosten: ca. 40 bis 80 Euro
  • für Frühchen und Neugeborene

Das Tragetuch für die Kleinsten

Drei Lagen elastischen Stoffs bergen deinen Winzling, wenn du dich für diese Tragehilfe entscheidest. Vor allem Frühcheneltern greifen zu dieser anschmiegsamen Variante, denn das zarte Baby benötigt beim Tragen einen ganz speziellen Halt. Das elastische Tragetuch lässt nicht so viele Bindemöglichkeiten zu, wie die gewebte Variante. Wenn dein Kind an Gewicht zulegt, hält dieses Tuch irgendwann nicht mehr stand. Spätestens ab 9 kg gehört dein Baby dann in ein gewebtes Tuch oder eine andere Trage. Aber bis dahin hat es die größtmögliche Geborgenheit erfahren.

Der Ring Sling

Kurzinfo:

  • nutzbar von Geburt bis etwa 3 Jahre
  • tragen an Bauch, Rücken und auf der Hüfte
  • Kosten: ca. 40 bis 80 Euro

Die Schärpe mit dem Ring

Baby im Ring Sling von der Mutter getragen

Der große Vorteil dieses Tragetuchs liegt darin, dass es sich ganz leicht anlegen lässt. Du musst hierfür keine Bindemethoden lernen, sondern führst das lose Stoffende einfach durch den Ring und ziehst es fest. Im zu dir passenden Style sieht diese Tragehilfe nebenbei noch richtig schick aus! Allerdings verteilt sich das Gewicht deines Kindes ungleichmäßig auf deinen Schultern, und das wirst du nach längerem Tragen auch merken. Für kurzzeitiges Tragen, etwa beim Einkaufen oder schnelle Fußwege, ist der Ring Sling ideal! Wenn du dein Baby allerdings mehrere Stunden pro Tag tragen möchtest, solltest du dir besser eine andere Tragehilfe suchen, zum Beispiel das gewebte Tragetuch oder den Manduca.

Der Mei Tai

Wie der Name bereits erahnen lässt, stammt der Mei Tai aus Asien. Inzwischen haben sich auf dem Markt zahlreiche Mei Tai-Varianten etabliert, die dir zur Auswahl stehen. Der große Vorteil gegenüber anderen vorgefertigten Tragehilfen liegt darin, dass Mei Tais aus weichem Tragetuchstoff bestehen, der sich wunderbar an jede Tragesituation anpassen lässt. Die für die Hüfte geeigneten Mei Tais ermöglichen es dir ganz leicht, dein Baby direkt im Hüftbereich zu befestigen. Wir stellen dir drei der beliebtesten Mei Tais vor.

Der Storchenwiege Carrier

  • nutzbar ab Geburt bis etwa 2 Jahre
  • tragen auf Bauch, Rücken und speziell auch auf der Hüfte
  • Kosten: ca. 80 bis 100 Euro
  • mit Kopfstütze für Neugeborene

Einfach anpassbar, auch schon für die Kleinsten

Storchenwiege ist ein deutscher Markenhersteller, der einen sehr guten Namen in der Welt der Babyprodukte besitzt. Das Konzept des Carriers ist gut durchdacht: Die Tragehilfe lässt sich in jeder Tragevariante optimal anpassen, auch die Kleinsten sind rundum gut geschützt. Die Kopfstütze sichert den empfindlichen Nacken des Neugeborenen, die Spreiz-Anhockstellung beugt orthopädischen Problemen vor. Mit etwa 2 Jahren wächst dein Kind aus der Trage heraus, dann kann es durchaus auf eigenen Füßchen laufen!

Der Bondolino

  • nutzbar ab Geburt bis 3 Jahre
  • tragen auf Bauch und Rücken
  • Kosten: ca. 100 Euro
  • mit Kopfstütze für Neugeborene

Komfortabel mit breiten Schultergurten

Von dem Bondolino hast du sicher schon gehört, Hersteller ist die bekannte Firma Hoppediz. Ein verstellbarer Steg sorgt dafür, dass du dein Neugeborenes in der gesunden Spreiz-Anhockstellung transportieren kannst, die passende Kopfstütze ist auch mit dabei. Nutzbar ist der Bondolino so lange, wie du dein Kind damit tragen kannst, mit ungefähr 3 Jahren wird dein Zwerg wahrscheinlich zu groß und schwer. Die breiten Schultergurte machen es dem Tragenden besonders bequem. Der Bondolino ist eher eine Mischung zwischen Mei Tai und Komforttrage. Wenn du dein Baby auf der Hüfte tragen willst, musst du leider zu einem anderen Modell greifen.

Marsupi Plus

  • nutzbar ab Geburt bis etwa 1 Jahr
  • tragen auf Bauch, Rücken und Hüfte
  • Kosten: ca. 70 Euro
  • mit Kopfstütze für Neugeborene

Der Schnelle mit dem Klettverschluss

Der Marsupi Plus ist für eine hochwertige Tragehilfe ziemlich günstig, das macht ihn natürlich attraktiv. Er lässt sich ganz leicht anlegen, die breiten Klettverschlüsse sorgen für schnelles Schließen und Öffnen. Auch Neugeborene dürfen in den Marsupi schlüpfen, denn er besitzt eine ausklappbare Kopfstütze und einen breiten Steg für die gespreizte Beinhaltung. Tragen kannst du dein bis zu 15 kg schweres Kind wahlweise am Bauch, auf dem Rücken oder auf der Hüfte. Einen kleinen Nachteil gibt es: Wenn du das schlafende Kind wieder auspacken möchtest, dann wird es vielleicht durch das laute Öffnen der Klettverschlüsse geweckt.

Die Komforttrage

Die Komforttragen eignen sich ganz besonders gut dafür, dein Baby am Bauch oder auf dem Rücken zu tragen. Das Tragen auf der Hüfte ist mit diesen Tragehilfen eher umständlich, manchmal auch ungemütlich. Wir stellen dir die bekannteste Komforttrage vor, den Manduca.

Der Manduca

Kurzinfo:

Baby in einer Komforttrage vor der Brust der Mutter getragen

  • nutzbar ab Geburt bis etwa 4 Jahre
  • tragen hauptsächlich an Bauch und Rücken
  • Kosten: ca. 90 – 120 Euro
  • mit Kopfstütze

Hinter dem Manduca steht ein gut durchdachtes Konzept, das vielen Eltern gefällt. Die Allerkleinsten sind zwar noch besser in einem Tragetuch aufgehoben, dafür ist der Manduca im späteren Verlauf besonders lange nutzbar: bis etwa 4 Jahre. Du kannst dein Kind mit diesem praktischen Modell ganz bequem an deinem Bauch oder auf dem Rücken tragen, der Manduca eignet sich sogar für längere Wanderungen. Hersteller ist die Firma Wickelkinder.

Fazit:

Schön, dass es so viele verschiedene Varianten von Tragehilfen gibt! Wir konnten dir hier nicht alle vorstellen, aber die Wichtigsten sind dabei. Vergleiche deine Ansprüche einfach mit den Eigenschaften der verschiedenen Produkte, so findest du das passende Modell! Wenn dir das zu theoretisch ist, dann wende dich an eine Trageberatung: Dabei handelt es sich zumeist um eine Hebamme oder Kinderkrankenschwester, die einige Tragehilfen zum Ausprobieren für dich bereithält.
Öko-Test hat zum Thema Tragehilfen hier in 2013 den letzten Test veröffentlicht.