Heilkraft der Schwangerschaft

Schwangere Frau am Strand

Eine Schwangerschaft wirkt sich positiv auf die Gesundheit der werdenden Mutter aus. Das hat einen biologischen Sinn, das Baby wächst damit eher in einer gesunden Umgebung heran, die sein Überleben sichert. Doch wie funktioniert das? Hierzu haben Wissenschaftler der Bostoner Tufts University geforscht. Sie konnten belegen, dass durch die Durchmischung wichtiger fötaler Zellen mit dem Blut der Mutter dieser positive Effekt entsteht. In Tierversuchen konnte auch eine Heilung von Verletzungen nachgewiesen werden. Eine ganze Reihe von möglichen Krankheitsbildern kann durch die Schwangerschaft zurückgedrängt werden.

Schuppenflechte

Die amerikanische Stiftung National Psoriasis Foundation forscht zur Schuppenflechte, sie untersuchte den Einfluss von Östrogenen auf das Hautbild einer Schwangeren. Sollte diese unter Schuppenflechte leiden, kann diese ab etwa dem vierten Schwangerschaftsmonat deutlich schwinden. Auch das Blutvolumen verbessert sich, was nicht nur auf die Organe, sondern auch auf die Haut einen positiven Einfluss hat.

Haarausfall

Frauen mit Haarausfall vor ihrer Schwangerschaft berichten von extremen Verbesserungen während und auch nach der Schwangerschaft. Das Haar wurde fester und voller. Wiederum ist hierfür die höhere Östrogenausschüttung ursächlich.

Wunden

Im Tierversuch belegt, bei schwangeren Frauen bislang nur beobachtet: Die fötalen Zellen im Blut der werdenden Mutter wandern strikt zu jeder kleinen Schnitt- oder Schürfwunde, die Du Dir als Schwangere zuziehen kannst. Die Wunde heilt deutlich schneller. In prähistorischen Vorzeiten sicherte dieser Mechanismus der schwangeren Frau das Überleben und damit dem Stamm seine Nachkommenschaft.

Multiple Sklerose und Allergien

Multipler Sklerose (MS) gilt nach gegenwärtigem Erkenntnisstand der Wissenschaft als Autoimmunerkrankung, bei der körpereigene Abwehrzellen die eigenen Strukturen angreifen und damit das Nervensystem beschädigen. Das National Insitute of Health belegte in einer Studie, dass diese fatale Wirkung während der Schwangerschaft nachlässt – weil Dein Körper während der Schwangerschaft Dein Immunsystem etwas bremst. Damit verhindert er, dass der Fötus gerade in den ersten Wochen abgestoßen wird. Multiple Sklerose und auch einige zu den Autoimmunerkrankungen zählenden Allergien klingen daher während der Schwangerschaft deutlich ab.

Rheumatische Arthritis

Rheumatische Arthritis ist eine gar nicht seltene chronische Krankheit, die schmerzhafte Gelenkentzündung kann durch Stoffwechselstörungen und möglicherweise durch Autoimmunprozesse ausgelöst werden. Da sich der Stoffwechsel während der Schwangerschaft deutlich ändert und Autoimmunprozesse zurückgehen, kann das Rheuma spürbar nachlassen.

Bluthochdruck

In Uppsala (Schweden) fanden Forscher der dortigen Universität heraus, dass die Schwangerschaftshormone die Blutgefäße entspannen und damit den Blutdruck senken. Der Effekt ist signifikant, aber leider nicht so stark, dass er Frauen mit sehr hohem Blutdruck vollständig entlastet. Diese müssen oft weiter blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, aber die Dosis kann gesenkt werden.

Essstörungen

Fast alle Essstörungen haben psychische Ursachen, weil sich Frauen zu dick oder auch zu dünn fühlen. In der Schwangerschaft wird ihnen bewusst, was ihr Körper alles kann. Eine Studie der angesehenen Universität in Oxford konnte belegen, dass gerade Bulimie und Magersucht durch die Schwangerschaft sogar gänzlich verschwinden können.

Libidostörung

Wenn Du früher unter Unlust an Sex gelitten hast, dem deutlichsten Symptom einer Libidostörung, kann sich während der Schwangerschaft das Blatt deutlich wenden. Deine Hormone spielen verrückt und steigern die Lust so stark, dass Du nicht nur Deinen Partner mehr als je zuvor begehrst, sondern Dich auch sexy und selbstbewusst fühlst.

Krebs

Die Schwangerschaft heilt leider nicht den Krebs, aber sie beugt offenbar der Entstehung bestimmter Krebsvarianten vor. Der Effekt lässt sich um so deutlicher belegen, je früher und öfter Du schwanger wirst. Besonders das Brustkrebsrisiko kann um 50 % sinken, das für Eierstockkrebs um 30 %. Eine entsprechende Studie wurde 2013 im Science Daily veröffentlicht.