Nicht nur die Lockführer haben derzeit einen Streik angetreten, jetzt haben sich auch die Verdi Mitglieder zu einem unbefristeten Streik im Sozial- und Erziehungsdienst entschieden. Die Gewerkschaft gab bekannt, dass sich 93,44 Prozent der Mitglieder für einen Streik ausgesprochen haben. Verdi-Chef Frank Bsirske gab in diesem Zusammenhang Folgendes bekannt:
„Der Streik wird am Freitag mit einem spürbaren und starken bundesweiten Signal beginnen. Danach wird er in vielen Einrichtungen zunächst dauerhaft fortgeführt – notfalls auch über Pfingsten“
Der Streik erreicht ein neues Ausmaß der Arbeitsniederlegung
Zusätzlich werden laut Verdi immer mehr Einrichtungen in den Streik eingebunden als es bisher der Fall war. Für Eltern, deren Kinder regelmäßig in einen Kindergarten gehen, wird das eine herbe Belastungsprobe. Eltern müssen sich nun ab Freitag mit dem Gedanken anfreunden, dass die ersten Kitas geschlossen bleiben und das auf eine ungewisse Zeit hin. Die ersten Betroffenen wurden bereits heute schon darüber informiert, so der Verdi-Chef.
Trotzdem ist es für viele Familien sehr schwierig bis nahezu unmöglich innerhalb von 2 Tagen einen Ersatz für die Kinderbetreuung zu finden. Zudem kommt erschwerend dazu, dass nun die Tagesmütter, die oft als Ersatz für den Kindergarten eingesetzt werden, ebenfalls schon sehr ausgebucht sind. Auch ein kurzfristiger Urlaubsantrag ist in vielenBetrieben durch die angespannte Situation durch den Bahnstreik nur schwer zu erhalten.
Verdi kritisiert die Einstellung der Arbeitgeber
Zusätzlich lässt die Verdi an den kommunalen Arbeitgeber kein gutes Haar. Diese würden jeden Handlungsbedarf zur Aufwertung dieser wichtigen und gesellschaftlichen Tätigkeit vollkommen ignorieren und leugnen. Bis jetzt sei kein Angebot bei der Verdi eingegangen, obwohl es bereits fünf Verhandlungsrunden gab.
Zum beginnenden Streik sind vor allem Erzieherinnen und Erzieher in Kitas sowie in Horten, von offenen Ganztagsschulen, Sozialarbeiter in Jugendzentren und Schulsozialarbeit und im allgemeinen Sozialdienst aufgerufen. Hinzu kommt das auch Erzieher und Heilpädagoginnen aus Heimen der Behindertenhilfe zum Streik aufgefordert sind. Insgesamt fordert die Verdi für die 240.000 Beschäftigten eine bessere Eingruppierung und daraus folgend eine höhere Bezahlung für alle Mitarbeiter der Sozial- & Erziehungsdienste.
Die Leidtragenden sind in diesem Fall wieder die Eltern die sich im schlimmsten Fall wochenlang um die Betreuung ihrer Kinder kümmern müssen um zur Arbeit gehen zu können.