Die Schwangerschaft ist ein besonderes Erlebnis für Dich. Die Veränderung Deines Körpers und Deines Lebens nimmst Du schon im ersten Trimester deutlich wahr. Dass sich hierbei jedoch häufig bereits die ersten Beschwerden bemerkbar machen, lässt die Schwangerschaft nicht immer zu einem durchgängigen Glücksmoment werden. Die extreme Belastung, die Dein Körper während der Schwangerschaft erfährt, macht Beschwerden beinahe schon gewöhnlich. Viele der unliebsamen Zipperlein und Nebenwirkungen kannst Du jedoch abmildern.

Müdigkeit

Schwangere Frau die auf dem Sofa eingeschlafen ist Gerade im ersten Drittel der Schwangerschaft wirst Du möglicherweise eine starke Müdigkeit bei Dir feststellen. Dies ist nicht ungewöhnlich und kommt von der hormonellen Umstellung Deines Körpers. Durch das Progesteron, das Dein Körper in großer Menge produziert, wirst Du müde und braucht deutlich mehr Pausen. Gesundheitlich gesehen bewirkt Dein Körper also von selbst eine besondere Schonung.

Was Du tun kannst:

Überanstrenge Dich nicht und gebe der Müdigkeit nach, so oft Du kannst. Dein Körper signalisiert Dir, dass er nun besonders viel Ruhe braucht.

Übelkeit

Schwangere Frau mit Morgenübelkeit im Bad Höchstwahrscheinlich sind es wieder die Hormone, die Dir das Leben als Schwangere schwer machen. Übelkeit tritt vor allem bis zur 12. Woche der Schwangerschaft auf. Es ist nicht hinlänglich geklärt, welche Gründe es für die Schwangerschaftsübelkeit gibt. Fakt ist jedoch, dass Frauen mit Übelkeit in der Schwangerschaft sich freuen können: Diese Nebenwirkung zeigt an, dass eine stabile Schwangerschaft vorliegt. Die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt ist bei Frauen mit Übelkeit statistisch gesehen geringer.

Was Du tun kannst:

Vermeide Nahrungsmittel, die die Übelkeit noch schlimmer machen. Zusätzlich kannst Du Deinen Frauenarzt oder Deine Hebamme um Hilfe bitten. Sowohl Ingwertee als auch Vitamin B6 sind gute Helfer durch diese Zeit.

Ganz anders bei extremer Schwangerschaftsübelkeit mit ständigem Erbrechen: Hier ist die Hilfe eines Arztes zwingend erforderlich, da Austrocknung und Nährstoffverlust für Mutter und Kind zur Gefahr werden können.

Gelüste und Heißhunger

Schwangere mit Heißhunger isst Schokoladenkuchen Heißhunger während der Schwangerschaft ist nicht selten und kommt in jedem Stadium der Schwangerschaft vor. Die Lust auf ganz bestimmte Nahrungsmittel hat möglicherweise sogar einen Sinn. Verlangt Dein Körper beispielsweise nach salzigen Speisen, versucht er möglicherweise seinen Mineralhaushalt auszugleichen.

Was Du tun kannst:

Heißhunger als natürliche Regulierung ist eine sinnvolle Funktion. Achte jedoch trotz aller Gelüste auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Ständiger Lust auf Gummibärchen, Schokolade und Chips solltest Du nicht nachgeben.

Schlaflosigkeit

Schwangere mit einschlafproblemen liest ein Buch Schon während der Schwangerschaft zeigt Dein Kind Dir, dass Du künftig häufiger auf Schlaf verzichten musst. Heftiges Strampeln und ständiger Harndrang lassen Dich zum Ende der Schwangerschaft nur noch selten durchschlafen. Auch die Gedanken an die Geburt und das neue Leben mit Kind rauben Dir gelegentlich den Schlaf.

Was Du tun kannst:

Schläfst Du während der Schwangerschaft eher schlecht, gönne Dir tagsüber zusätzliche Pausen. Dein Körper braucht in Vorbereitung auf das Baby zwar weniger Schlaf, dennoch solltest Du gut ausgeruht in Richtung Geburt gehen.

Verdauungsbeschwerden

Schwangere Frau die sich wegen Verdauungsbeschwerden den Bauch hält Dein Verdauungstrakt wird während der Schwangerschaft möglicherweise für Beschwerden sorgen. Blähungen sind oft schon zu Beginn der Schwangerschaft ein großes Thema. Grund hierfür ist das Hormon Progesteron, das die Darmbewegungen verlangsamt und so eine verstärkte Gasbildung bewirkt.

Auch zum Ende der Schwangerschaft hin sind Blähungen durch den großen Druck des Babys erneut ein Thema. Völlegefühl und Sodbrennen sind dann oft zusätzliche Beschwerden. Sodbrennen wird durch den geringen Platz im Bauchraum hervorgerufen und durch die veränderte Hormonkonzentration im Körper noch verstärkt. Zu guter letzt sind auch Verstopfungen lästige Begleiter während der Schwangerschaft. Der träge Darm und das immer größere Baby sorgen für einen selteneren Stuhlgang.

Was Du tun kannst:

Um Verdauungsbeschwerden zu lindern, verzichte am besten auf blähende Nahrungsmittel und trinke ausreichend Wasser. Auch die Größe der Mahlzeiten spielt eine Rolle. Je kleiner und häufiger sie ausfallen, desto weniger belasten sie Deinen Verdauungstrakt. Hausmittel wie Wärmflaschen und Kümmeltee sind ebenfalls gute Lösungshilfen. Fühlst Du Dich durch die Blähungen allzu gestört, bitte Deinen Arzt um Hilfe. Es gibt Präparate, die Du auch während der Schwangerschaft einnehmen kannst.

Körperliche Veränderungen

Dein Körper erwartet ein Baby, die Hormone stellen sich um und Du bemerkst möglicherweise unliebsame Veränderungen an Dir. Die Haut mancher Schwangeren neigt während der Schwangerschaft zu vermehrten Unreinheiten und fettet schneller nach. Mögliche Pigmentstörungen werden umso sichtbarer. Auch die Brust kann spannen und vergrößert sich urplötzlich auf ungewohnte Maße. Hinzu gesellen sich zum Leidwesen vieler Frauen auch Schwangerschaftsstreifen an Bauch, Oberschenkeln und Brust. Alle diese Veränderungen positiv zu sehen, fällt Dir möglicherweise schwer.

Was Du tun kannst:

Gehe mit Deinem Körper sorgsam um und habe Verständnis für ihn. Immerhin befindet er sich in einer besonderen Belastungssituation und muss sich ganz auf die Entwicklung eines kleinen Menschen einstellen. Durch spezielle Öle kannst Du das geschwächte Bindegewebe unterstützen und Schwangerschaftsstreifen vielleicht sogar verhindern. Gönne Dir ein wenig Wellness und sei sicher, dass die meisten Veränderungen nach der Schwangerschaft wieder verschwinden.

Rückenschmerzen

Viele Schwangere leiden besonders ab der Mitte der Schwangerschaft unter Rückenschmerzen. Dies ist nicht nur auf das Gewicht des Bauches zurückzuführen, sondern auch auf die Hormone. Sie erweichen das Bindegewebe und machen die Bänder dehnbarer. Die Wirbelsäule wird daher nicht mehr solide gestützt und es kann zu Muskelverspannungen kommen.

Was Du tun kannst:

Leidest Du unter Rückenschmerzen, spricht mit Deinem Arzt oder Deiner Hebamme hierüber. Die Kinesio-Tape Behandlung hat sich bei vielen Schwangeren als besonders hilfreich erwiesen. Viele Hebammen kennen sich in diesem Bereich gut aus. Zusätzlich kannst Du Deinen Rücken durch Schwimmen und besondere Gymnastik entlasten und stärken.

Wassereinlagerungen

Einlagerungen von Wasser während der Schwangerschaft sind nichts ungewöhnliches. Besonders ab der Mitte der Schwangerschaft sind dicke Beine und Füße ein oft zu findendes Beschwerdebild. Du solltest Dich dennoch mit Deinem Arzt beraten, da manche Einlagerungen auch der Hinweis auf eine Gestose sein können. Diese Krankheit, die früher auch Schwangerschaftsvergiftung genannt wurde, kann sich zu einer großen Gefahr entwickeln. Der Weg zum Arzt bei vermehrten Wassereinlagerungen ist also eine gute Entscheidung.

Was Du tun kannst:

Beobachtest Du bei Dir Wassereinlagerungen in Füßen und Beinen, kann ein warmes Fußbad Dir helfen. Lege Deine Beine häufiger hoch und verzichte auf lange Wanderungen. Kurz nach der Geburt kann es erneut zu Wassereinlagerungen kommen. Diese verschwinden dann jedoch ganz von alleine.

Schmerzen am Schambein

Einen Teil deines Körpers mit dem Namen „Symphyse“ kanntest Du bisher möglicherweise noch nicht. Dieser Teil des Körpers, der sich am Schambein befindet, dehnt sich während der Schwangerschaft. Dies kann zu Schmerzen führen, ist jedoch nicht gefährlich.

Was Du tun kannst:

Schmerzen an der Symphyse kannst Du nur schwerlich lindern. Verzichte jedoch in den kommenden Wochen auf breitbeinige Tätigkeiten, um die Dehnungsfuge nicht noch weiter zu belasten.

Harndrang

Je größer und schwerer Dein Baby wird, desto häufiger musst Du zur Toilette. Dies kann sich ebenfalls in der Frühschwangerschaft bemerkbar machen, ist dann jedoch auf die hormonelle Umstellung zurückzuführen. Von vermehrtem Harndrang verschont bleiben Schwangere zumeist im zweiten Trimester. Es kann während der Schwangerschaft zu leichter Inkontinenz kommen, bei der Du tröpfchenweise Urin verlierst.

Was Du tun kannst:

Der Harndrang während der Schwangerschaft lässt sich nicht eindämmen. Bist Du hiervon besonders geplagt, solltest Du die Verfügbarkeit einer Toilette stets sicherstellen. Bist Du betroffen von leichter Inkontinenz und verlierst etwas Flüssigkeit, stelle sicher, dass kein Blasensprung vorliegt. Dies ist mit einem Ph-Teststreifen leicht möglich. Bei einem Blasensprung liegt der Ph-Wert bei etwa acht oder neun, also deutlich höher als gewöhnlich.

Stimmungsschwankungen

Viele Schwangere leiden während der Schwangerschaft an erhöhter Sensibilität. Die Tränen fließen leichter, Wutausbrüche fallen heftiger aus und Sorgen wirken umso größer. Dies ist nicht nur auf die Hormone zurückzuführen. Die gesamte Umstellung Deines Lebens bewirkt auch emotionale Veränderungen Deiner Person.

Was Du tun kannst:

Schlucke die Emotionen nicht herunter, sondern lasse ihnen freien Lauf. Angst, Wut, Traurigkeit und auch Freude gehören zu Dir als Schwangere einfach dazu. Mit einem verständnisvollen Partner oder einer guten Freundin ist auch dieses Hindernis kein Problem.

 

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