Endlich bist Du schwanger!
In Deinem Bauch wächst ein kleiner Mensch heran. Von nun an wirst Du also nicht mehr nur für dich selbst verantwortlich sein, sondern auch für dein zukünftiges Kind. Die Ernährung während der Schwangerschaft spielt eine wichtige Rolle für die Entwicklung Deines Kindes. Es gibt Lebensmittel und Getränke, die besonders gesund sind und wieder andere, auf die Du während der Schwangerschaft verzichten solltest. Die Zufuhr wertvoller Nährstoffe spielt besonders während der Schwangerschaft eine wichtige Rolle.
Inhaltsübersicht
Qualität statt Quantität
Dass Schwangere buchstäblich „für zwei“ – also das Doppelte – essen müssen, ist ein hartnäckiges Vorurteil. Du solltest keineswegs mehr Nahrung zu Dir nehmen, sondern stärker auf die Wertigkeit Deiner Ernährung achten. Hiermit gemeint ist die Umstellung Deiner Ernährung auf eine ausgewogene und nährstoffreiche Form. Ein Vorteil hieran ist auch, dass Du während der Schwangerschaft weniger zunimmst und hinterher schneller Dein Ausgangsgewicht erreichst.
Versorgst Du Dich selbst mit gesunder Nahrung, wird auch Dein Baby gesund heranwachsen. Zu einer gesunden Ernährung zählen die folgenden Grundpfeiler:
- Trinke ausreichend Wasser und ungesüßten Tee. Zuckerhaltige Säfte und Limonaden solltest Du nur sparsam zu Dir nehmen.
- Achte bei Deiner Ernährung auf fettarme Fleischsorten wie Hähnchenbrust, Minutensteak oder auch gesunden Fisch. Besonders frischer Lachs aus Norwegen hat ein reiches Depot ungesättigter Fettsäuren zu bieten.
- Süßigkeiten, Chips und stark fetthaltige Nahrungsmittel sind auf Deinem Speiseplan in der Schwangerschaft nicht gern gesehen. Sie versorgen nicht nur Dich mit leeren Kalorien, sondern haben auch für Dein Kind keine positive Wirkung.
- Regelmäßige Mahlzeiten sind das A und O der gesunden Ernährung während der Schwangerschaft. Sie ermöglichen eine gleichmäßige Versorgung des Körpers mit Nährstoffen und Energie.
Gesunde Alternativen für Vegetarierinnen und Veganerinnen
Vegetarische und vegane Ernährung ist heute ein immer häufigeres Thema. Ernährst auch Du Dich nach einem dieser Prinzipien, solltest Du bei Deiner Ernährung auf die Bedürfnisse deines Babys achten. Als Vegetarierin hast Du es gar nicht schwer. Vollkornprodukte, Milchprodukte und viele Gemüsesorten wie Brokkoli oder grüne Bohnen enthalten Eisen und Nährstoffe. Sie ersetzen die Nährstoffkombination aus dem Fleisch optimal. Als Veganerin solltest Du Dich mit Deinem Arzt absprechen, denn ganz ohne tierische Produkte wie Joghurt, Milch oder Quark ist eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft schwierig. Durch gezielte Nahrungsergänzung kannst Du deinen Ernährungsstil jedoch beibehalten.
Lebensmittel, die während der Schwangerschaft gemieden werden sollten
Abgesehen von Süßigkeiten und allgemein ungesunden Nahrungsmitteln gibt es Dinge, auf die Du während der Schwangerschaft unbedingt verzichten solltest. Tierische Produkte in roher Form gehören dieser Gruppe an. Dies gilt sowohl für Fleisch als auch für Milchprodukte.
Rohschinken, Mett und blutiges Steak bergen die Gefahr einer Toxoplasmose Infektion. Diese kann für Dein ungeborenes Kind gefährlich werden. Auch wenn du dich beim Arzt auf Toxoplasmose Toleranz testen lassen kannst, bist Du mit dem Verzicht auf rohes Fleisch auf der sicheren Seite.
Neben der Toxoplasmose stellt auch die Listeriose eine Gefahr für Dein Baby dar. Sie kann durch Erreger in Rohmilchkäse wie Mozzarella oder Feta übertragen werden. Achte beim Kauf von Milchprodukten stets auf die Deklaration.
Alkohol ist selbstverständlich strikt verboten! Der kleine Körper Deines Babys kann den Alkohol kaum abbauen und würde schlimme Schäden erleiden.
Es gibt zudem weitere Kräuter und pflanzliche Stoffe, die in der Schwangerschaft nicht auf dem Speiseplan stehen sollten:
- Basilikum hat eine wehenfördernde Wirkung und kann daher verantwortlich für eine zu frühe Geburt sein.
- Wehenfördernde Wirkung hat ebenfalls der Frauenmantel, der in so manchem Tee zu finden ist.
- Wacholder ist zusätzlich bekannt für seine wehenfördernde Wirkung.
- Auch Aloe Vera Präparate sollten während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Als Salbe jedoch ist die Pflanze unbedenklich.
Koffein in der Schwangerschaft
Der tägliche Kaffeekonsum war vor der Schwangerschaft möglicherweise eine Selbstverständlichkeit für Dich. Während der Schwangerschaft solltest Du jedoch auf zu viel Koffein verzichten, da die Gefahr einer Fehlgeburt hierdurch erhöht sein kann. Zusätzlich ist es möglich, dass Dein Baby mit einem zu niedrigen Gewicht auf die Welt kommt.
Die unbedenkliche Menge Koffein pro Tag liegt bei etwa 200 Milligramm. Beachte hierbei, dass nicht nur Kaffee, sondern auch Tee und Cola sowie Energydrinks Koffein enthalten.
Richtwerte für Deinen Koffein Konsum (Werte pro Tasse / Glas)
Kaffee → 150 Milligramm
Tee → 75 Milligramm
Energy Drink → 80 Milligramm
Cola → 40 Milligramm
Bei Espresso solltest Du Vorsicht walten lassen, denn hier schwanken die Werte immens. So gibt es Espressi mit einem Koffeingehalt von 40 Milligramm pro Tasse und zeitgleich aber auch solche mit einem Gehalt von mehr als 200 Milligramm. Dies gilt auch für Kaffeespezialitäten, in denen ein Espresso steckt. Solche sind zum Beispiel Latte Macchiato und Cappuccino.
Entscheidende Nährstoffe und wie Du sie findest
Während der Schwangerschaft sind Folsäure, Eisen und auch Jod wichtige Nährstoffe. Auf eine ausreichende Zufuhr dieser drei Stoffe solltest Du daher unbedingt achten. Es besteht die Möglichkeit, durch Nahrungsergänzungsmittel eine Versorgung mit Jod und Folsäure sicherzustellen. Diese solltest Du nutzen, denn aus der Nahrung erhältst Du diese Nährstoffe meist nicht in ausreichender Form. Hast Du Dich hierfür entschieden, lohnt sich eine gesunde und nährstoffreiche Ernährung aber dennoch für Dich und Dein Kind.
Die Versorgung mit Eisen kannst Du durch Fleisch und Vollkornprodukte weitestgehend decken. Dein Arzt wird die Eisenversorgung in Deinem Blut immer wieder testen. Möglicherweise ist es dann nötig, zusätzlich Eisen zu Dir zu nehmen. Hierfür kannst Du auf spezielle Säfte zurückgreifen, die es in der Apotheke gibt. Zeitgleich kann Dein Arzt Dir bei Bedarf jedoch auch Eisentabletten verschreiben.
Weshalb Folsäure so wichtig ist
Folsäure ist für die Entwicklung des Nervensystems besonders wichtig. Das Neuralrohr als Basis des Nervensystems wird dank ausreichender Versorgung mit Folsäure gut ausgebildet. Zudem verhindert Folsäure einen offenen Rücken bei neugeborenen Babys. Die Gehirnentwicklung wird ebenfalls gefördert.
Du solltest mindestens bis zum 5. Monat eine tägliche Menge von 600 µg Folsäure einnehmen. Dies ist durch zusätzliche Präparate leicht zu bewerkstelligen.
Weshalb Jod so wichtig ist
Jod ist auf mehrere Arten wichtig für die Entwicklung Deines Babys im Bauch. Schilddrüsenhormone, die durch Jod gebildet werden können, gibst Du nicht an Dein Baby ab. Schon ab der 12. Woche der Schwangerschaft arbeitet die Schilddrüse Deines Babys jedoch und muss für die Hormonproduktion selbst sorgen. Hierfür braucht Dein Kind unbedingt Jod. Leidest Du jedoch an einem Jodmangel, ist von diesem Nährstoff nichts mehr für Dein Kind übrig. Solche Kinder kommen nicht selten mit einer vergrößerten Schilddrüse zur Welt. Auch die Entwicklung des Nervensystems, des Gehirns und des Körpers kann durch einen Jodmangel während der Schwangerschaft beeinträchtigt sein.
Achte daher auf eine tägliche Einnahme von etwa 230 µg Jod pro Tag. Oft findest Du Präparate, die Jod und Folsäure in Kombination bieten.
Weshalb Eisen so wichtig ist
Die Blutmenge in Deinem Körper steigt während der Schwangerschaft auf die etwa eineinhalbfache Menge an. Um ausreichend rote Blutkörperchen bilden zu können, brauchst Du also mehr Eisen als vor der Schwangerschaft. Immerhin brauchen auch die Plazenta und der kleine Blutkreislauf Deines Babys ausreichend Eisen. Das Eisen stellt hierbei vor allem eine ausreichende Versorgung mit weiteren Nährstoffen und Sauerstoff sicher.
Die tägliche Menge Eisen, die Du während der Schwangerschaft zu Dir nehmen solltest, beträgt etwa 30 Milligramm. Ein zusätzliches Eisenpräparat kann sinnvoll sein, sollte jedoch nur auf ärztlichen Rat eingenommen werden.
Allergievorbeugung beginnt im Mutterleib
Eine abwechslungsreiche Ernährung während der Schwangerschaft schützt Dein Baby vor Allergien. Es leiden heute immer mehr Kinder an Allergien und Unverträglichkeiten wie Zöliakie, Heuschnupfen oder Lactoseunverträglichkeit. Zurückzuführen ist dies zum Teil auf eine unausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft. Du solltest mögliche Allergene während der Schwangerschaft nicht meiden, sondern unbedingt zu Dir nehmen. So bietest Du Deinem Kind eine bunte Abwechslung und bereitest seinen Körper gut auf das spätere Leben vor.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar