Die meisten Schwangeren freuen sich besonders auf ihre Ultraschalltermine, denn dann können sie Ihr Kind endlich mit eigenen Augen sehen! Dir wird es sicher ähnlich ergehen, denn das Babykino macht wirklich viel Spaß. Oft kommt zu diesen Terminen auch der werdende Papa mit, der ist schließlich ebenfalls neugierig. Hier erfährst du alles Wissenswerte über den Schwangerschafts-Ultraschall!
Inhaltsübersicht
Wie viele Ultraschalluntersuchungen sind üblich?
Die Krankenkasse zahlt dir drei Ultraschalltermine, jeweils zum großen Trimester-Screening. Ein Trimester bildet immer ein Drittel der Schwangerschaft, die Untersuchungen liegen in den folgenden Schwangerschaftswochen:
– Screening zum 1. Trimester: 9. bis 12. SSW
– Screening zum 2. Trimester: 19. bis 22. SSW
– Screening zum 3. Trimester: 29. bis 32. SSW
Zu den großen Screenings gehört allerdings nicht nur jeweils ein Ultraschall: Dein Gynäkologe nimmt dich und dein Kind insgesamt medizinisch sehr genau unter die Lupe.
Wahrscheinlich wirst du zur Schwangerschaftsfeststellung in den Genuss eines weiteren, für dich kostenlosen Ultraschalls gekommen sein. Doch zu dem Zeitpunkt des allerersten Arzttermins, der bei den meisten Frauen zwischen die 6. und 8. SSW fällt, ist normalerweise nur ein kleines, schwarzes Pünktchen zu sehen, das vielleicht bereits im Herzschlagtakt zuckt.
Was sieht der Arzt beim Ultraschall?
Natürlich sind die Ultraschalluntersuchungen nicht allein für dein Vergnügen gemacht, die Hauptsache ist noch immer die medizinische Untersuchung. Dein Arzt erkennt auf dem Monitor sicher viel mehr als du. Wenn der Gynäkologe während der Untersuchung nicht sehr gesprächig ist, solltest du ihn einfach fragen, was er sieht.
Im Ultraschall zum ersten Screening wird der Arzt dein Baby vermessen, um über die Größe des Embryos den voraussichtlichen Geburtstermin (ET) zu errechnen. Damit hast du dann ein Zieldatum, das auch im Mutterpass stehen wird! Der Arzt prüft außerdem bei jedem Ultraschall die Entwicklung deines Kindes, ob alle Organe ordentlich wachsen und ob die Plazenta in Ordnung ist. Außerdem misst er zum 2. und 3. Screening die Menge des Fruchtwassers: Bei zu wenig Fruchtwasser gibt es eventuell einen Riss in der Fruchthülle, oder das Baby besitzt ein gesundheitliches Problem. Im Zweifelsfall stehen weitere Untersuchungen an.
Mal nach dem Baby schauen: Anzahl und Lage prüfen!
Gleich zu Anfang der Schwangerschaft erkennt der Arzt beim Ultraschall, ob sich da zwei oder gar noch mehr Zwerge in deinem Bauch entwickeln. So bist du rechtzeitig vorgewarnt! Und wenn es auf die Geburt zugeht, dann liefert der Ultraschall den Beweis, ob sich dein Baby bereits in Startposition (mit dem Kopf nach unten) begeben hat, oder nicht.
Ultraschall funktioniert vaginal und abdominal
Erschrecke dich nicht, wenn der erste Ultraschalltermin nicht ganz genauso abläuft, wie du es vielleicht aus dem Fernsehen kennst. Der Arzt muss ungefähr bis zur 16. Woche (je nach Dicke der Bauchdecke) den Schallkopf vaginal einführen, um wirklich genug sehen zu können. Wenn das Kind dann im 2. Trimester schon größer ist, genügt ein Bauchdeckenultraschall („abdominaler Ultraschall“).
Wie läuft der Ultraschall ab?
Du legst dich zu dieser Untersuchung auf den Rücken und darfst den Ultraschallmonitor betrachten. Zum vaginalen Ultraschall führt dein Gyn den stabförmigen Schallkopf durch die Scheide ein. Der abdominale Ultraschall ist etwas angenehmer, hier streicht der Arzt deinen Bauch mit einem Gel ein und gleitet mit dem Schallkopf darüber.
Manchmal drückt der Gynäkologe ein wenig auf deinen Bauch oder ruckelt das Baby wach, aber insgesamt hast du es recht bequem. Die Ultraschallsignale durchdringen deinen Körper, ohne dass du es spürst, und übertragen sich auf den Bildschirm, wo du zum 2. und 3. Trimester ein richtiges, kleines Baby siehst. Im ersten Trimester wirkt dein Kind eher wie ein zappelndes Gummibärchen, aber es wird trotzdem dein Herz ganz für sich gewinnen!
Kann ich auch mehr als drei Ultraschalluntersuchungen haben?
Bei bestimmten Risiken schaut der Arzt auf Krankenkassenkosten auch öfter mal nach, ob mit deinem Baby alles in Ordnung ist. Das passiert zum Beispiel dann, wenn du Blutungen oder Bluthochdruck hast – oder wenn du mehr als nur ein Kind erwartest. Auch wenn dein Baby sich zu langsam entwickelt oder gar besonders groß ist, wird dein Gyn dir wahrscheinlich weitere Ultraschalltermine geben. Ein erhöhtes Frühgeburtsrisiko kann ebenfalls eine stärkere Ultraschallüberwachung nach sich ziehen.
Und was ist mit selbst bezahltem Ultraschall?
Die meisten Frauenärzte bieten ihren werdenden Müttern auch einen Wunschultraschall gegen Privatzahlung an. Das solltest du direkt mit deinem Arzt besprechen, denn hierfür hat jeder Mediziner andere Konditionen. Oft ist eine gewisse Anzahl von ausgedruckten Bildern im Preis mit inbegriffen, manchmal gibt es auch einen „Babyfilm“ auf DVD.
3-D-Ultraschall: Lohnt sich das?
Der 3-D-Ultraschall hat optisch viel zu bieten, ungefähr zwischen der 25. und 28. SSW macht er als „Babykino“ besonders viel Sinn. Dann kannst du in dreidimensionaler Qualität auf dem Monitor das süße Gesichtchen und die kleinen Füße deines ungeborenen Kindes bewundern! Normalerweise gibt es ausgedruckte Fotos zum Mitnehmen dazu. Rein medizinisch ist der 3-D-Ultraschall vielleicht nicht unbedingt nötig, aber ein geschulter Arzt kann damit durchaus noch etwas mehr erkennen als auf einem zweidimensionalen Bild.
Feinscreening: ein ganz genauer Blick auf das Kind
Wirklich interessant wird der 3-D-Ultraschall beim sogenannten „Feinscreening“. Bei bestimmten gesundheitlichen Bedenken oder wenn die werdende Mutter älter als 35 Jahre ist, kann der Arzt auf Krankenkassenkosten eine Überweisung zu dieser Untersuchung ausstellen. Ein speziell ausgebildeter Mediziner untersucht beim Feinscreening jedes Organ deines Babys sehr genau, er benötigt dafür etwa eine volle Stunde. Am Ende rechnet er dir sogar die statistische Wahrscheinlichkeit für einen eventuellen Erbgutschaden aus.
Wir wünschen dir ungetrübte Freude zu deinen persönlichen Ultraschallterminen – und ein gesundes, aktives Baby!
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